Iris Minder | Theateratelier: Brühlstrasse 10 | 2540 Grenchen
Grenchen, 19.03.2024

Liebe Theaterinteressierte
Sie kennen das sicher auch: Loslassen und Abschied nehmen sind oft sehr schmerzhaft – bei mir ist es auf jeden Fall so. Ab diesem Sommer sind meine Freilichtspiele endgültig Geschichte, Vergangenheit.

Es wäre nicht korrekt, ausschliesslich von «meinen» Freilichtspielen zu sprechen. Tatsächlich ist es Doris Durrer, die diese Spiele gemeinsam mit mir ins Leben gerufen hat. Gemeinsam haben wir uns durch zahlreiche Höhen und Tiefen gekämpft.

Es sind alle die vielen, vielen Spielerinnen und Spieler, die mit ihrem riesigen Engagement, ja mit ihrer ganzen Seele, die jeweiligen Produktionen geprägt haben. Es sind all die einsatzfreudigen Bistro-Leute unter der Leitung von Heidi Luder und Regi Lüthi. Es sind die KünstlerInnen: Hanspeter Crivelli und sein Bauteam, es sind Marc Reist, Adrian Cslovjecsek, Sauro Zumstein und Marcel Bavaud. Es sind Stefanie Daumüller und Tinu Schaad oder Kolja Klein. Es sind die Musiker Ruwen Kronenberg, Silvan Bolle, Bruno Schaad und Peter Schenker. Das sind alles Menschen, die mit ihrem Engagement den Grenchner Freilichtspielgeist geprägt haben, die mitgeholfen haben, zu einer echten Freilichtspielfamilie zusammen zu wachsen. Die mitgeholfen haben, die Grenchner Freilichtspiele zu einem Markenzeichen zu machen.
Nein, ich vergesse auch die vielen engagierten OK-Mitglieder nicht. Ohne ihr unermüdliches Engagement hätte es innert zwanzig Jahren keine zehn Freilichtspiele geben können. Wir gingen durch gute Zeiten, aber auch durch etwas schwierigere. Die Arbeit in einem OK verlangt sehr viel an Zeit und Herzblut ab. So ein riesiges Projekt kann man nicht einfach so nebenbei durchführen. Ohne ein inneres Engagement geht es nicht. Ich bin überwältig, wie viel Einsatz und Aufwand von jedem einzelnen und teilweise über Jahre geleistet wurde. Ich bin dankbar, für all diese intensiven Beziehungen und für die menschlichen Erfahrungen. Es ist einfach nur eines: Überwältigend.
Seid mir bitte nicht böse, dass ich nicht jede und jeden Einzelnen erwähne. Aber langjährige, enge Mitkämpferinnen und -kämpfer möchte ich doch persönlich nennen: Ada Güggi, Adriana Palermo, Christa Vogt, Hanspeter Crivelli, Silvan Granig. Daniela von Büren sei hier auch genannt, hat sie doch, im OK 2019 gleich mehrere Aufgaben übernehmen müssen: Finanzen, Aktuariat und Präsidium. Da war auch eine Frau, Käthi Scartazzini, die mir immer den Rücken gestärkt und an mich geglaubt hat. All diese Menschen haben es überhaupt ermöglicht, dass die Freilichtspiele Grenchen weit in die Schweiz ausgestrahlt haben.
Doris Durrer ist mit mir zusammen 2003 ins eiskalte Wasser gesprungen und den Start in eine zwanzigjährige Freilichttradition mitgetragen. Ja, zwanzig Jahre, denn nach dem Freilichtspiel begannen jeweils sofort die Arbeiten am kommenden. Ja, Doris und ich sind über all die Jahre zu einem Dreamteam zusammengewachsen, das auch schwierige Zeiten ausgehalten hat.
Eines muss gesagt werden: Es sind nicht Einzelpersonen, welche die Freilichtspiele ausgemacht haben. Es sind all die Menschen auf, hinter, vor und neben der Bühne. Ich bin zwar die schöpferische und treibende Kraft hinter allem gewesen … aber ohne diese ganze Freilichtfamilie wäre nichts, gar nichts möglich gewesen.
Es ist nun an der Zeit, endgültig loszulassen. Der Abschied fällt mir unheimlich schwer und schmerzt tief, denn ich muss zwanzig Jahre meiner Lebenszeit, die ich mit Leidenschaft, Liebe, Engagement, Kreativität und Kraft in die Freilichtspiele investiert habe – stets als Hommage auch an Grenchen – hinter mir lassen.

Den neuen Spielen wünsche ich alles Gute. Das Neue kann beginnen.

Herzlich Ihre Iris Minder
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