Iris Minder

Neue Gänggi-Produktion «Vater und Sohn»

Mit Lorenz Probst und Miro Nardini wird im November eine neue Produktion auf die Gänggi-Bühne gebracht: «Vater und Sohn». Als Vorlage dienen die Bildergeschichten von e.o.plauen.

Diese Bildergeschichten handeln von einem Vater und seinem kleinen Sohn, die mit den Problemen des Alltags kämpfen und sich auf ihre ganz eigene Art gegen Autoritäten auflehnen. Ein paar der über 150 Geschichten werden von Iris Minder mit Texten versehen und so auf die Bühne gebracht. Es soll eine liebevolle Produktion zum Schmunzeln werden.

Der Verfasser e.o.plauen

Das eher turbulente Leben von Erich Ohser, alias e.o.plauen, soll dabei ebenfalls thematisiert werden. Erich Ohser studierte gegen den Will seiner Eltern an der Kunstakademie Leipzig. Dort lernte er Erich Knauf und Erich Kästner kennen. Die drei befreundeten Erichs haben sich lokalen Ruhm verschafft durch dichten, zeichnen und schreiben.

Erich Ohser war politischer Zeichner und hatte vor der Machtübernahme des NSDAP-Regimes Karikaturen von Hitler und Goebbels veröffentlicht. Er bekam Berufsverbot. Die Berliner Illustrierte Zeitung suchte einen Comic und Ohser bewarb sich mit seiner ersten Bildgeschichte «Vater und Sohn». Allerdings durfte er nicht unter seinem richtigen Namen veröffentlichen und so nahm er das Pseudonym e.o. plauen (Anfangsbuchstaben seines Namens und sein Wohnort) an. Die erste Bildergeschichte erschien im Dezember 1934. Seine Abneigung gegen das nationalsozialistische Regime war einem Nachbarn bekannt. Er hörte wie er und sein Freund Knauf im Luftschutzkeller sich Witze über den «Dümmsten aller Emporkömmlinge» (Hitler) und seinen «Zwerg» (Goebbels) erzählten. Er verfasste eine Denunziationsschrift, die von einem Freund Ohsers zusätzlich bestätigt wurde. Ohser wurde wegen «Wehrmachtzersetzung» und «landesverräterischer Feindvergünstigung» verhaftet. Er sollte zum Tode verurteilt werden. In der Nacht vor dem «Prozess» schrieb er einen Brief an den Richter, in dem er ihn als Mörder bezeichnet, aber gleichzeitig auch um Gnade für seinen mitverhafteten Freund Erich Knauf bat. Seiner Frau schrieb er, dass er mit glücklichem Lächeln gehe. Am Morgen fand man ihn erhängt in seiner Zelle. Sein Freund wurde hingerichtet.

Vater und Sohn rappen

Vater und Sohn rappen weiter

Vorstellungen

Uraufführung: 23.11.2018, 19.30 Uhr

  • 24.11., 19.30 Uhr
  • 25.11., 17.00 Uhr
  • 30.11., 19.30 Uhr
  • 1.12., 19.30 Uhr
  • 2.12., 11.00 Uhr (ausverkauft!)

Vorverkauf

ab 20. Oktober 2018 unter:

Eintrittspreis

Erwachsene: CHF 25.00
Kinder zwischen 7 bis 16: CHF 12.00

Stimmen

  • Ein berührendes Kleinod an Theaterkunst!
  • Weiter so! War ausserordentlich interessant und die beiden Schauspieler einfach grandios.
  • Unterhaltsames Stück. Topschauspieler. Ein vergnüglicher Abend.
  • Bravo! La perfection!
  • Tolles Stück von tollen Männern mit Toppräsenz umgesetzt! Danke!
  • Wie immer ein Erlebnis im Gänggi. Vielen Dank allen Mitwirkenden!!!
  • Eine spannende Sache mit, wie immer, wundervollen Stimmungen.
  • Merci für eine heitere Vorstellung, die eindrücklich auch die nachdenklichen Momente mit Humor zeigte.
  • Das war Spitze!
  • Besonders, wie immer, wertvoll.
  • Sehr tolli Leistig vo Vater und Sohn und Regie/Autorin.
  • Grandiosi Vorstellig xsi!
  • Hervorragende Inszenierung und super Spiel!
  • Super Vorstellung, wie immer!!!!
  • Ich habe vergessen, etwas ins Buch zu schreiben und möchte dir und deinen 2 Schauspielern deshalb auf diesem Weg merci sagen für den schönen Theater-Abend, den wir gestern erleben durften.Das Stück hast du wie immer genial geschrieben und inszeniert. Die Idee, diese Bildgeschichten darzustellen, hat das Ganze auf eine ganz andere Ebene gebracht und obwohl es um eine sehr traurige Lebensgeschichte geht, hast du es wieder mal geschafft, die Besucher zum Schmunzeln und gleichzeitig auch zum Nachdenken zu bringen. Die liebevolle Stimmung zwischen Vater und Sohn herrschte vor und Lorenz und Miro haben ihre Rollen sehr souverän und überzeugend gespielt. Ich kam mir vor, als sässe ich als Mäuschen in ihrer Wohnung.Herzliche Gratulation euch allen und weiterhin guten Erfolg!
  • Ich habe noch selten so ein intelligentes Stück  auf einer Laienbühne gesehen und noch nie so  eine tiefgründige und elegante Abrechnung mit den Nazis. Gratuliere!  – Und der Gugelhupf war himmlisch.

Presse