Das 70er Jahre-Projekt des theater, JAWOHL ist aufgegleist. Die Geschichten erzählt und erfasst. Jetzt geht es darum, sie zu einem Stück zusammenzustellen resp. in eine Handlung einzubetten. Ich habe mich dazu entschlossen, eine Rahmenhandlung zu kreieren.
Dafür ist natürlich der Einstieg sehr wichtig. Wie betreten die Spielenden die Bühne und warum? Ich hatte da so eine Idee, die sich immer mehr festigte. Aber ist sie realisierbar? Zum Glück gibt es Tinu Schaad. Er hat mir nicht nur meine Flyeridee umgesetzt, sondern mir auch bestätigt, dass ich meine Idee umsetzen könne. Das Bühnenbild sei dann zwar etwas verpixelt, aber es gehe. Ich bin unendlich dankbar, dass ich immer und immer wieder Fachleute an meiner Seite habe, die mich mit Rat und Tat unterstützen und mir so auch ermöglichen, meine Ideen umzusetzen. Das ist alles nicht selbstverständlich. Gerade die Bestätigung von Tinu, dass es mit meiner Bühnenbildidee hinhaut, hat dazu geführt, dass ich jetzt mit dem Verfassen des Bühnentextes beginnen kann. Wenn es nämlich nicht möglich gewesen wäre, hätte ich einen ganz anderen Einstieg suchen müssen. So konnte ich diese Woche den Anfang des Stückes, die ersten acht Seiten, zu Papier bringen.
Da ich immer noch in Ostfriesland in den Ferien bin, habe ich mich in die berühmte Confiserie Ten Gate in Norden gesetzt. Dieses Tea-Room ist besonders durch die Krimis von Klaus-Peter Wolf berühmt geworden. Seine fingierte Hauptfigur Ann Kathrin Klaasen ist mit den realen Besitzern befreundet. Dies Mischung, das Ineinanderverflechten von Realität und Fantasie fasziniert mich, und ich wende es gerne selber an.
So setzte ich mich also an eines der kleinen, realen Tischchen am Fenster, nahm Block und Füllfederhalter (ein wertvolles Geschenk einer Freundin) und das Mäppchen mit den Unterlagen zur Hand und begann zu schreiben. Neben mir ein Kännchen Ostfriesentee mit den berühmten Kluntjes (weisser Kandiszucker) und Rahm. Natürlich habe ich den Tee nach ostfriesischer Sitte getrunken: zuerst Kandis in Tässchen, dann langsam Tee darüber und dann im Gegenuhrzeigersinn den Rahm sorgfältig dazu geben. Dann nicht umrühren. Man muss drei Stufen des Trinkens erfahren: Rahmig, herb und dann süss. Dazu genehmigte ich mir eine Ostfriesentorte. In dieser Atmosphäre enstand dann der Einstieg und damit auch das Gefühl, es entsteht etwas, das gut werden kann. Die Geschichten der Spielenden können nun lebendig werden. Den Rest des Stückes werde ich dann nächste Woche wieder in meinem Gänggi fertig stellen … ist natürlich ein langer Weg … aber Schritt für Schritt werde ich zum Ziel kommen.
Herzlich Ihre Iris Minder
5 Kommentare
Super – Bravo Iris……….freue mich schon auf die nächste Probe. Bis bald und noch ganz entspannte Ferien mit Peter Wolf im Gepäck.
Toll! Schon dieser Beitrag – mit den Beschreibungen des Ortes und der Handlungen – ist ne tolle Grundlage für ein weiteres Buch oder / und Theaterstück. Ich bin gedanklich auch gleich an diesen Ort gereist… und die dazu passenden Geschichten, kann ich mir bereits ansatzweise vorstellen. Wir freuen uns auf Fortsetzungen
Ich war eine leidenschaftliche Aufsatzschreiberin. Aber der Anfang! War der einmal ausgedacht und aufgeschrieben, liefs fast wie von selbst. Manchmal habe ich den Wunsch, einen gelungenen Anfang in die Länge zu ziehen, sozusagen dem Mittelteil auszuweichen. Geht nicht. Im Theater nicht, und im Leben nicht, Anfang, Mitte und Ende gehören zusammen.
Aber wie sagt Hesse? “Und jedem Anfang wohnt EIN ZAUBER inne… Das lehrt uns das Leben und das lehrst du uns, liebe Iris, in deinen Stücken. Danke!
Und nimm einwenig von der Weite der Ostsee mit nach Hause!
Und in diesem schönen Städtchen Norden habe ich in meiner Kindheit die Ferien bei meiner Tante Minna verbracht. Und später sind Heinz, der als Bayer die Nordsee nicht kannte – (die Krimiserie gab es ja noch nicht) dorthin und weiter auf die Insel Baltrum in den Theaterferien gefahren. Bis wir dann aus beruflichen Gründen die SCHWEIZ für die Sommerferien liebgewannen.
Dir, liebe Iris, wünsche ich weiterhin vollen Erfolg bei der Umsetzung
Deiner Ideen!
Liebe Iris, zuerst die Ostsee, da werden Erinnerungen wach an frühere Zeiten, wandern auf Rügen oder Hiddensee, wunderschön war es gewesen. Danke vielmals
für den Blog und die schöne Karte. Nun der Koffer voller Erinnerungen, das muss ja
gut werden und gut kommen ich freue mich auf die Zeit wo es heisst, es geht wieder
los im Gänggi, es ist aufgegleist. Vielleicht komme ich mal an eine Probe um all die lieben Theaterfreundinnen und Freunde in die Arme zu nehmen. Nun wirst
du ja wohl wieder zu Hause sein und so wünsche ich dir und der ganzen Gruppe toi toi toi, und grüsse ganz herzlich, Hermann