Gestern habe ich den Tatort mit Boerne und Thiel gesehen. Eine Aussage hat mich aufhorchen lassen. An führenden Positionen in Wirtschaft, Politik oder bei anderen Gruppierungen wie Vereinen seien überdurchschnittlich viele Psychopathen und narzisstisch gestörte Menschen zu finden. Das hat mich aufhorchen lassen.
Wenn man sich umschaut, kommt man wirklich häufig zu dieser Ansicht. Da wird nicht zum Wohle der Gemeinschaft politisiert oder entschieden. Da geht es oft nur darum, den andern eins auszuwischen, ganz gleich, ob von dort etwas Konstruktives kommt oder nicht. Es geht nur darum, den anders Denkenden abzuweisen, der Lächerlichkeit preis zu geben, um seine eigenen Ansichten durchzuboxen. Gemeinsam wird da selten nach guten Lösungen gesucht. Persönliche Animositäten stehen oft im Vordergrund. Man verhindert, blockiert und paralysiert. Oft sind Gefühle wie Neid, Hass und Eifersucht der Motor fürs Politisieren, Leiten und Führen. Traurig, eigentlich.
Eine gute Kollegin von mir ist in einer kleinen Berner Gemeinde als Gemeinderätin tätig. Sie erzählte mir, dass sie – ganz gleich zu welcher politischen Richtung jemand gehört – nie irgendwelche Querelen im Rat hätten. Heftige Diskussionen, ja. Aber jeder bemüht ist, den andern zu respektieren, seiner Meinung zuzuhören um dann gemeinsam die beste Lösung für die Gemeinde zu finden. Tönt paradiesisch. Aber genauso sollte es eigentlich überall sein. Oberstes Ziel: zum Wohl der Gemeinde, des Vereins, der Firma … motivierte Menschen können Berge versetzen …
Ein Kommentar
Ich bin die Glückliche, in diesem paradiesischen Gemeinderat tätig sein zu dürfen. Ja, bei uns in der Gemeinde funktioniert dies tatsächlich und ich bin stolz darauf, sagen zu dürfen, dass ich immer versucht bin, das Beste für “meine” Einwohner zu finden. Aber was Iris da schreibt, stimmt leider auch. Ich habe vor 3 Wochen 2 Tage auf der Zuschauertribüne des Grossen Rates in Bern gesessen und die vielen Voten der einzelnen Politiker mit verfolgt. Ich bin immer noch etwas schockiert darüber, mit wie harten Bandagen dort gekämpft und beleidigt wird. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass die Vernunft da manchmal einfach ausgeschalten wird. Und trotzdem liebe ich es, in einem demokratischen Land leben zu dürfen! Das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich ein Einbürgerungsgespräch in unserer Gemeinde führen darf. Auf die Frage, was denn den einbürgerungswilligen Personen an der Schweiz so gefällt, staune ich immer wieder über die Antworten. Z.B. dass in der Schweiz alles geregelt sei. Es sei sogar vorgeschrieben wo und wie man sein Auto abstellen darf. Oder ich fühle mich hier sicher und schliesse deshalb nicht einmal immer meine Haustüre ab. Meine Kinder können hier jeden Tag die Schule besuchen und haben eine gesicherte Zukunft. Aber auch, dass wir Gesetze hätten, die auch eingehalten werden….. und …. und …. und.
Also trotz der schwierigen Politik oder Politikern funktioniert es ganz gut in unserem Schweizerländle…. gottlob. Und natürlich wäre es schöner, wenn wir weniger Parteipolitik und mehr “Menschenpolitik” betreiben würden 🙂