Iris Minder

Atelierproduktion «Der letzte Einsatz»

«Der letzte Einsatz» versteht sich als lebendiger Totentanz, ein Stück voller Poesie, Überraschungen, Tiefgang und Zuversicht. Es geht der Regisseurin und Autorin vor allem darum, zu zeigen, dass der Tod für die Hinterbliebenen zwar immer schmerzhaft und traurig ist, aber doch auch Hoffnung und Beschütztsein bedeuten kann.

Ein Stück zum Thema Tod zu schreiben und zu inszenieren, braucht Mut. Mut deshalb, weil unsere Gesellschaft dieses Thema nach wie vor tabuisiert. Niemand will damit etwas zu tun haben. Das Ungewisse, der Verlust, die Trauer, das Unausweichliche und Mächtige – all dies will man nicht in einem Umfeld, wo Jugendlichkeit, Fitness, Gewinn, Masse und Genuss die Triebfedern für Anerkennung sind. Im Moment des Todes spielt all das keine Rolle mehr. Man ist in diesem einen Moment auf sich ganz alleine zurückgeworfen und alles Oberflächliche zerplatzt wie eine Seifenblase. Man kann nichts, gar nichts mitnehmen, ausser der eigenen Seele.

Timo begegnet dem Tod

Timo, ein 14jähriger Junge macht dem Tod die lange Nase. Den Tod herausfordern will er, und das bedeutet für ihn Leben! Gleichzeitig findet er den Tod grausam und unnötig. Da fällt ihm plötzlich das Tagebuch des Todes in die Hand und sein Tod steht vor ihm. Timo hadert mit ihm, stellt ihm all die Fragen, die Menschen sich im Angesicht des Todes stellen.

Das Tagebuch zieht ihn in verschiedene Sterbeszenen hinein. Der Tod ist unerbittlich, unbestechlich, hart und doch liegt in ihm auch etwas Erfüllendes, Erlösendes und Aufnehmendes. Dieser andere Teil des Todes, der schützende, warme Mantel, holt die Seelen ab und begleitet sie. Regisseurin und Autorin Minder will mit «Der letzte Einsatz» Zuversicht und Vertrauen vermitteln, aber keine Antworten geben.

So meint der Tod: «Vielleicht bin ich nur Durchgang, Geburt? Vielleicht bin ich das Versprechen auf das Leben danach.»

Musikalisch angereichert werden die Szenen durch den Musiker Ruwen Kronenberg, Geige. Spezialeffekte und Gedicht: Susi Reinhart. In weiteren Rollen spielen: André Jörg Weber, Esther Haudenschild, Lisa Haudenschild, Maria Dobler, Roland Favre und Rosmarie Schwab.

Text und Regie

  • Iris Minder

Musik

  • Ruwen Kronenberg, Geige

Spezialffekte und Gedicht

  • Susi Reinhard

Es spielten

  • Sandra Sieber
  • Tom Muster
  • André Jörg Weber
  • Esther Haudenschild
  • Lisa Haudenschild
  • Maria Dobler
  • Roland Favre
  • Rosmarie Schwab

Aufführungsdaten

  • 27. Oktober 2012 bis 8. März 2013

Fotos

Presse

Stimmen

«Du hast starke äussere und innere Bilder geschaffen. Impulse gegeben, die aufwühlen und zwingen, hinzuschauen. Die Schauspielen haben hervorragend diese Bilder zum Ausdruck gebracht und vertieft. Deine Sprache, Iris, ist grossartig und ich liebe Deine Gesinnung in allem, was Du anpackst. Das Wesen in allem. Der tiefe Sinn, der nicht anders kann, als Lieben zu müssen. Es war ausserordentlich! Du hast da einen Auftrag, der die Menschen wieder heimführen will…Das finde ich gross. Wo findet man das schon in dieser feinen und doch bestimmten Form! Ich sage Dir einfach DANKE!» – Christine Anliker, Luzern

«Das war stark, ganz, ganz stark!!!»

«Vom ersten bis zum letzten Moment einfach sehr, sehr gut. Schauspielerisch und dramaturgisch sehr, sehr gelungen (vom Bühnenbild gar nicht zu reden) – und auch der Text sehr eindrücklich. Im Voraus war ich mir nicht ganz sicher; ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst, Du würdest das Religiöse durch Hohn, Spott oder Überheblichkeit verunglimpflichen. Überhaupt nicht; im Gegenteil. Da war sehr viel Raum, sich echt den (letzten) Sinnfragen des Lebens zu stellen. Gott selbst wurde nicht einmal in Frage gestellt; nur Sein Tun (oder Lassen), und das genau auf jene Weise, wie es die Menschen eben beschäftigt. Und da waren für einmal auch keine antiklerikalen Klischees knüppeldick im Raum, sondern sogar überhaupt nicht im Raum, weil das Klerikale richtigerweise bei der Frage des Todes gar keinen Platz hat(te). Und den Tod hast Du schlicht meisterhaft dargestellt, sowohl von der Figur her wie von seinen Aussagen. Wirklich ganz, ganz stark! Da fragt man sich unwillkürlich, ob Du Dich jüngst selbst auf eine neue Art und Weise mit Gott und den Fragen des Todes, inklusive dem Danach, hast auseinandersetzen müssen. Für mich/uns war es Dein bisher mit Abstand bestes Theater! – dabei hat es schon einige gute gegeben. Da wäre nur zu hoffen, dass Du weitere Gelegenheiten erhältst, dieses Stück einem breiteren Publikum zu präsentieren. Vielen Dank für diesen eindrücklichen Abend! Ganz liebe Grüsse Jürg (& Marianne)»

«Liebe Frau Minder
Die Worte Ihres Todes sollen mein Leben begleiten, ganz herzlichen Dank.»
– Urs-Peter Stäuble

«Am Dienstag habe ich dich nach der Theatervorstellung nicht mehr gesehen. Gerne möchte ich dir deshalb nun auf diesem Weg mitteilen, dass uns dein Stück zum Thema Tod sehr berührt hat. Du hast wirklich ein  eindrückliches Stück mit all den verschiedenen Lebensgeschichten und dem Tod geschrieben und mit viel ‘Gschpüri’, tollen Ideen, gutem Hintergrund, natürlichen und aus dem Leben gegriffenen Beispielen und einer lebendigen Rahmengeschichte (der Junge spielte sehr gut)  inszeniert . Rund um mich herum hörte ich nur positive Kritik.» – Helene Heller