Iris Minder

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E chly zrügg luege (30) … und …

… eine wichtige Mitteilung

Liebe Leserinnen und liebe Leser

Als erstes wünsche ich Ihnen allen ein gesundes und friedvolles 2023 mit vielen schönen Überraschungen, guten Begegnungen und Lebensfreude. Ich schreibe heute etwas über Sinnsprüche und andere erzieherische, mehr oder weniger ernst zu nehmende Ermahnungen, die mir aus meiner Kindheit in Erinnerung geblieben sind.

Die Zunge herausstrecken

Ich beginne mit dem Absurdesten, das man mir erzählt hatte. Mein Grossvater, den wir Grosi nannten, hatte einige dieser Sprüche in petto. Einmal, ich muss ca. 6 Jahre alt gewesen sein, wir waren auf einem Spaziergang im Schachen, informierte er mich mit todernstem Gesicht, dass es sehr gefährlich wäre, die Zunge herauszustrecken. Es wäre schon vorgekommen, dass die Zunge plötzlich nicht mehr zurückgezogen werden konnte. Das wäre unheimlich gefährlich. Erschrocken fragte ich ihn: «Aber, was macht man dann?» Da könnte man gar nichts machen. Dieser Mensch müsste sein Leben lang mit aushängender Zunge herumlaufen. Statt darüber zu lachen, bekam ich einen Riesenschreck. Ich stelle mir vor, wie ich mit heraushängender Zunge herumlaufen müsste. «Aber, wenn man nur so zum Spass jemandem die Zunge herausstreckt? Bleibt sie dann auch manchmal draussen?» Ob zum Spass oder nicht, die Zunge müsste drinnen bleiben, antwortete er. Ich weiss noch genau, wie sehr mich das während des ganzen Spaziergangs beschäftigte. Ob ich mich später dann daran hielt? Auf jeden Fall meine Zunge liegt, wo sie liegen muss.

Käserinde

Eine andere erzieherische Aussage stammt von meinem Vater. Er gab sie einmal bei einem Café complet Nachtessen von sich. Ich hatte eine Stück Emmentaler in meinen Teller gelegt und musste dann die Rinde wegschneiden. Ich schnitt einfach ohne lange zu überlegen. Da hob mein Vater den Zeigefinger und meinte, am Abschneiden der Käserinde würde man erkennen, ob eine Frau verschwenderisch oder sparsam wäre. Kein Mann wollte eine verschwenderische Frau. Darauf würde man schauen. Das war mir richtig eingefahren. Noch heute, wenn ich die Rinde vom Käse schneide, kommt mir diese Ermahnung in den Sinn. Während meiner Ehe schaute ich jedes Mal pingelig darauf, eine so dünne Rinde wie möglich zu schneiden. Unglaublich!

Lange Fäden

Eine weitere Belehrung war: Langes Fädchen, faules Mädchen. Was für ein Unsinn! Das fand ich schon damals. Warum sollte ich keinen langen Faden nehmen, um einen Knopf anzunähen! Oder eine Naht? Mit einem kurzen Faden muss man immer wieder vernähen, verknüpfen, um sicher zu stellen, dass es hält. Für mich war das reiner Unsinn. Je mehr man vernähen muss, umso hässlicher wird es. Ein langer Faden war für mich speditiver und schöner. Jawohl! Und faul war ich auch nicht, denn nach dem Nähen mit dem langen Faden hatte man mehr Zeit für Sinnvolleres: Spielen, Lesen, Herumtollen oder mit den Buben kämpfen. Kurze Fäden, so ein Blödsinn!

Einen Brief schreiben

Ein weiterer ist mir in Erinnerung. Er stammt auch von unserem Grosi. «Wenn du einen Brief willst, dann schreib einen Brief!» Und recht hat er! Den Brauch an Weihnachten und Neujahr Karten zu schreiben, finde ich nach wie vor wunderschön. Ich weiss, früher war das absolute Pflicht. Wenn man das aber heute macht, dann, weil man selber Freude daran hat und jemandem Freude bereiten will. Meistens – und das ist das Wunderschöne daran – bekommt man eine zurück. Leider nicht immer. WhatsApp sei Undank! Von mir bleibt keine Karte, kein Brief unbeantwortet. Übrigens ist genau das einer der Themen im neuen, amüsanten, lockeren und komödiantischen neuen Stück vom «theater, JAWOHL!» mit dem Titel: «Bei uns geht die Post ab». Reservieren Sie die Daten doch bereits jetzt: Uraufführung am 19.5.23 um 20 Uhr, Vorstellungen 20.5.23, 20.00 Uhr und 21.5.23, 16.00 Uhr.

 

 Und jetzt zur oben erwähnten wichtigen Mitteilung:                                               KULTURBONS!!!!!!

         

Die Migros hat in den letzten beiden Jahren jeweils Anfang des Jahres Bons abgegeben für Sportvereine. Je mehr man sammeln konnte, desto mehr bekam man in die Vereinskasse. In diesem Jahr kommen nun Kulturvereine an die Reihe. Man musste sich bewerben und es gab ein Auswahlverfahren. Der Verein BLAWO in Grenchen ist unter den Auserwählten. Was macht der Verein BLAWO. Er hat zum Ziel das Kindertheater BLITZ von Nadja Rothenbühler und Atelierproduktionen, Szenenspiele und die Seniorenbühne THEATER JAWOHL von mir finanziell und pr-werbe-mässig zu unterstützen. Der volle Betrag dank der gesammelten Bons kommt also Nadjas und meinen Produktionen zugute. Nicht nur für Werbemittel, sondern aktuell sicher auch noch zur Mitfinanzierung der Heiz- und Stromkosten.

Ich würde mich unheimlich freuen, wenn Sie alle mithelfen, fleissig Bons für uns sammeln und viele andere motivieren, es Ihnen gleich zu tun. Sie können mir diese Bons persönlich geben oder an Atelierproduktionen (BLAWO), Brühlstrasse 10, 2540 Grenchen schicken. Wenn das nicht möglich ist, kann ich sie auch noch so gerne abholen. Danke, von ganzem Herzen danke ich für Ihre «Sammelwut».

Ah ja, da taucht aus den erzieherischen Untiefen noch ein weiterer Spruch auf: Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert. Also jeder einzelne Bon wird hoch geschätzt!

Herzlichst Ihre

Iris Minder

2 Kommentare

  1. Liebe Iris, vielen Dank für Deine Sinnsprüche; auch mir kommt der eine oder andere bekannt vor (zum Glück nicht jener mit der Zunge rausstrecken). Vielen Dank auch für Deinen Aufruf für das Sammeln der Kulturbons; diese Aktion läuft übrigens vom 7.2. bis 17.4.2023 (für all jene, diese Kommentare lesen ;-).

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