Eine grossartige Spielzeit mit den «handlichen Weibern» ist vorbei. Der «Alltag» hat mich wieder! Was aber ist bei mir Alltag? Auf diese Frage kann ich nicht eindeutig antworten.
Vielleicht ist es die Zeit zwischen zwei Produktionen, die Zeit, in der ich keine Proben habe. Was mache ich aber in dieser Zeit? Neben Büro- und Organisationsarbeiten? Beispielsweise aktuell?
Freilichtspiel 2019
Da gibt es das Freilichtspiel 2019, für das ich noch ein paar personelle Probleme zu lösen habe. Abwarten, fragen, hoffen. Ebenfalls dafür werde ich das Stück noch anpassen und neu überarbeiten müssen. Da ich noch nicht handeln kann, liegt es mir auf der Seele und hält mich sozusagen im Griff. Es erscheint mir wie ein Hindernis, das mich blockiert. Zuversicht ist da die Lösung.
Szenenspiel Büren
Ebenfalls abwarten muss ich betreffend der Anfrage von Büren für ein neues Szenenspiel. Man hat mir Unterlagen versprochen, damit ich entscheiden kann, ob ich diesen Auftrag annehme und ein entsprechendes Team zusammen bekomme. Also hier ist auch alles noch im Werden. Dieses Warten darauf, endlich loslegen zu können, geistert auch platzergreifend in meinen Gedanken herum. Ich mag einfach keine Ungewissheiten und Unklarheiten. Auch dies alles empfinde ich wie ein Hindernis, das ich nicht aus eigener Kraft überwinden kann, weil ich auf die Unterlagen, eine Rückmeldung, angewiesen bin.
Roman
Mein zweiter Roman wartet auch noch darauf, weitergeschrieben zu werden. Mehrfach habe ich mich davorgesetzt und wollte das bisher Geschriebene überarbeiten. Ein paar «Szenen» müssen neu gestaltet werden. Aber jedes Mal, wenn ich daran ging, wurde mein Kopf völlig leer, respektive irgendwie benebelt, meine ganze Energie sackte zusammen. Ich versuchte mich zu zwingen daran zu arbeiten und schimpfte mit mir. Was nützte es? Nichts. Was hindert mich daran, weiterzuschreiben?
Gänggi-Produktion
Ich habe im Sinn im November ein neues Gänggi-Stück auf die Bühne zu bringen und zwar unbedingt mit Lorenz Probst und Miro Nardini. Aber was? Ich recherchierte ein wenig im Internet und suchte nach ‘Vater und Sohn’. Dabei bin ich auf die Bildergeschichten von e.o.plauen «Vater und Sohn» aus den 30er Jahren gestossen. Ich liess sie auf mich wirken und fand: Genau! Das ist es! Aber wie ums Himmels Willen mache ich aus den humorvollen Bildergeschichten ein Theaterstück?! Was habe ich mir da wieder eingebrockt! Einmal mehr!
Wie Hindernisse überwinden
Rundum Hindernisse. Blockaden. Nichts geht vorwärts. Von einer Freundin habe ich kürzlich folgende Notiz erhalten: «Ich wünsche dir stets Mut um Hindernisse zu überwinden». Eine Künstlerfreundin, welche solche Situationen kennt und mir ihre eigenen Hindernismomente offenbarte, riet mir, einfach mal das erste Wort zu schreiben. Nach einem darauffolgenden Spaziergang mit Mira, beschloss ich mit dem Novemberstück «Vater und Sohn» zu beginnen. Einfach so. Spontan.
Das erste Wort, die ersten Sätze, die ersten Szenen … auf einmal war alles im Fluss. Ich staune einmal mehr. Wie konnte ich überhaupt zweifeln! Nicht nur, dass sogar all die anderen Hindernisse nicht mehr meinen Kopf benebelten, nein, es macht riesige Freude, nun dieses Vater-Sohn-Stück zu kreieren. Spannend ist auch, dass ich für alle anderen Hindernisse (ausser Büren) Lösungen gefunden habe. Und für das Weiterschreiben am Roman habe ich mir vier Tage reserviert. Ich darf dann wieder ins Chalet eines Freundes in Klausur. Gute Voraussetzung, dass auch dort die Hindernisse überwunden werden können.
«Mut haben Hindernisse zu überwinden»
In meinem Fall heisst das Mut zu haben, über Probleme zu reden, Mut zu haben auszuwählen, sich zu fokussieren, das momentan Wesentliche und Vorrangige herauszukristallisieren und Mut zu haben den ersten Schritt zu tun resp. das erste Wort zu schreiben.
Ihre Iris Minder
Hinweis
Die bildende Künstlerin Franziska Maria Beck wird vom 6.8.-30.9.18 im Tharad, Zentrum für Pflege und Betreuung in Derendingen, ihre Kunstwerke ausstellen. Am 5. August um 17.00 Uhr findet die Vernissage statt, bei der ich gemeinsam mit Franziska eine Laudatio in Form eines Gesprächs halten werde. Franziska ist eine spannende und begabte Künstlerin. Ich bewundere ihre Kreativität.
3 Kommentare
Wunderbar geschrieben, wie immer.
Danke für Dein Lob zu meiner Person und den
Hinweis auf die Ausstellung im Tharad
Da geht ja einiges… wünsche gutes gelingen.
Ein intensiver und spannender Blog wird uns hier dargboten,- die Hindernisse wirst du, liebe Iris mit Beherztheit und Auftrieb bewältigen. Mut und Lockerheit sollen dich dazu belgeiten. herzlichst von marlene